Horn und Waidhofen/Thaya

Land- und Forstwirtschaft im nördlichen Waldviertel

Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Zahlen

Die Region ist sehr stark von ländlichen Strukturen geprägt. Sehr vielseitig sind die Betriebe in den beiden Bezirken – von spezialisierten Wein- und Obstbaubetrieben, zahlreichen Direktvermarktern, Ackerbaubetrieben und Viehzuchtbetrieben bis hin zu reinen Forstbetrieben. Die Bezirke Horn und Waidhofen/Thaya sind stark vom Ackerbau geprägt. Aufgrund verschiedenster Ursachen im natürlichen Bereich wie lang anhaltende Trockenphasen und im gesetzlichen Bereich wie die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln haben sich neben den Getreidearten viele neue Ackerkulturen etabliert. Der Anteil an Biobetrieben ist in den letzten Jahren stark gestiegen, die Biofläche beträgt in beiden Bezirken durchschnittlich rund 30 Prozent. Mehr als die Hälfte der Betriebe wird im Vollerwerb geführt. Den Rückgang von über 50 Prozent der Betriebe in den letzten 25 Jahren lässt den Strukturwandel und den Trend zu größeren Betrieben klar erkennen. Wurde vor rund 25 Jahren von einem Hof noch durchschnittlich eine Gesamtfläche von 21 Hektar bewirtschaftet, so sind es 2021 bereits 45 Hektar. Die Tierhaltung ist vor allem im Bezirk Waidhofen an der Thaya noch weit verbreitet. In Horn ist der Tierbestand in den letzten Jahren stark rückläufig. Jedoch haben sich wieder neue Tierhaltungen wie zum Beispiel Bruteiproduktion, Hühnermast und Legehennen ergeben.

 

Die wichtigsten Kulturarten 2021​​​​​

Trotz der Vielfalt der Betriebszweige und Interessen ist es mir wichtig, dass wir eine gemeinsame Sprache sprechen. Die BBK ist der Garant dafür!

Herbert Hofer, Wald- und Biobauer, Obmann BBK Horn

Ich bin Bauernvertreter aus Leidenschaft, weil ich das Hier und Jetzt und die Zukunft der Land-und Forstwirtschaft mitgestalten möchte. Meine Funktion in der Bezirksbauernkammer gibt mir dazu die Möglichkeit, um das Beste für unsere Jugend, Bäuerinnen und Bauern zu fordern!

Ing. Nikolaus-Noé-Nordberg, Land- und Forstwirt aus Meires und Obmann BBK Waidhofen/Thaya

Regionale Besonderheiten und Spezialitäten

Vielfalt statt Monokultur  
Der Bezirk Horn ist durch eine große landwirtschaftliche Vielfalt geprägt. Die stark unterschiedlichen Bodenqualitäten und der einerseits oft geringe und anderseits über die Vegetationsperiode ungünstig verteilte Niederschlag erfordert diese Vielfalt im geographischen Übergangsbereich zwischen Wein- und Waldviertel. Die Seehöhe beträgt zwischen 240 und 603 Meter. Die Anbaukulturen reichen von Getreide, Mais und Kartoffeln, Wein- und Zuckerrübenflächen sowie Kürbis- und Sonderkulturen bis zu extensiv genutzten Lagen in der Bergbauernregion. In den letzten Jahren haben sich viele landwirtschaftliche Betriebe neben dem Getreideanbau zunehmend auf die Produktion von Alternativkulturen spezialisiert. Der Bezirk Horn war Vorreiter beim Anbau von Sonderkulturen und Kleinalternativen wie Waldviertler Graumohn, Mariendistel sowie Heil- und Gewürzpflanzen. Auch der Ölkürbisanbau in Niederösterreich nahm im Bezirk Horn bereits in den 1970er Jahren seinen Ausgang und führte zu einem wichtigen Standbein im Ackerbau. 

Mut zur Innovation
Im Bezirk Waidhofen/Thaya dominiert der Ackerbau, so wird auf durchwegs guter Bodenqualität eine Vielfalt an Kulturen angebaut. Neben dem Getreidebau sind Kulturen wie Mais, Erdäpfel, Kürbis, Mohn und Mariendistel etabliert und sogar die Zuckerrübe und die Sojabohne haben im Bezirk Waidhofen/Thaya Fuß gefasst. Mit viel Innovationsgeist und Mut, neue Wege zu gehen, haben die Landwirte in den vergangenen Jahren ihre tollen Produkte nicht nur produziert, sondern sich auch in der Verarbeitung und Direktvermarktung engagiert. Fleisch- sowie Milchprodukte sind in den zahlreichen regionalen Bauernläden und Hofläden genauso zu finden, wie Frischkäse-, Joghurtinnovationen und Tofu. 

Die Arbeitsgemeinschaften der Bäuerinnen tragen mit ihren zahlreichen Aktivitäten wesentlich dazu bei, dass die Bäuerinnen den vielfältigen Herausforderungen als Betriebsführerinnen und Familienmanagerinnen gerecht werden können und leisten einen großen Beitrag um die Konsumentinnen und Konsumenten von der Qualität der heimischen Lebensmittel sowie vom unverzichtbaren Wert der Leistungen der Bäuerinnen und Bauern für die Gesellschaft zu überzeugen. Die Landjugendorganisationen engagieren sich berufsübergreifend mit Bildungs- und Freizeitangeboten sehr erfolgreich im Sinne der jungen Menschen in den ländlichen Regionen.

Wir Bäuerinnen sorgen für hochwertige Lebensmittel und halten das Dorfleben aufrecht.

Renate Kainz, Bezirksbäuerin Waidhofen/Thaya

Wir Bäuerinnen halten die Landwirtschaft zusammen, weil uns das gemeinsame Arbeiten mit den Generationen wichtig ist.

Andrea Zehetbauer, Biobäuerin und Bezirksbäuerin Horn