Krems und Tullnerfeld

Land- und Forstwirtschaft zwischen Jauerling und Wienerwald

Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Zahlen

Im Jahr 2021 wurden im Bezirk Krems 2.476 landwirtschaftliche Betriebe (davon 865 reine Weinbaukatasterbetriebe) und im Bezirk Tullnerfeld 1.174 landwirtschaftliche Betriebe (davon 259 reine Weinbaukatasterbetriebe) gezählt. Die Betriebsanzahl hat sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund des Strukturwandels erheblich reduziert. Seit einigen Jahren ist ein Trend hin zu biologischer Bewirtschaftung zu erkennen. Diese Entwicklung zeigt, dass unseren landwirtschaftlichen Betrieben eine nachhaltige Bewirtschaftung ein Anliegen für die Zukunft ist.

Betriebszahlen

Der durchschnittliche Kremser Betrieb umfasst eine bewirtschaftete Fläche von 13 Hektar. Wein, Winterweichweizen, Triticale, Körnermais und Wintergerste stellen in absteigender Reihung die häufigsten Kulturarten dar. Rund 20 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen (Acker, Grünland, Weinbau) im Bezirk werden biologisch bewirtschaftet. Mit rund 51.000 Hektar nimmt der Wald 55 Prozent der Bezirksfläche ein und ist auf rund 3.000 Waldbesitzer verteilt. 20.000 Hektar werden von Großbetrieben bewirtschaftet. Nur mehr ein Drittel der Betriebe wird als Vollerwerbsbetriebe bewirtschaftet. Der Pachtflächenanteil liegt bei 38 Prozent.

Der Tullnerfelder Betrieb umfasst eine durchschnittliche Ackerfläche von 34,1 Hektar. Körnermais, Weichweizen, Wein, Zuckerrüben, Grünbrache und Sojabohnen stellen in absteigender Reihung die häufigsten Kulturarten dar. Der Anteil an biologisch bewirtschafteten Betrieben ist im Vergleich zu anderen Bezirken niedrig, konventioneller Anbau überwiegt im Tullner Raum. Knapp über die Hälfte (54 Prozent) der Landwirte sind haupterwerbstätig. 33,2 Prozent der Betriebe sind tierhaltende Betriebe, im Durchschnitt umfasst die Zahl pro Betrieb 4,12 Rinder, 26,15 Schweine und 76,13 Geflügel. Insgesamt zeigen die Daten der Statistik Austria einen Rückgang der Schweine- und Rinderbestände und eine Zunahme der Geflügelbestände im Tullner Raum, wobei der Trend in Richtung Spezialisierung in der Tierhaltung geht. Die forstwirtschaftlich genutzte Fläche im Tullnerfeld beträgt 10.435 Hektar, auf Blumen- und Gemüseflächen entfallen 208 Hektar.

Für die BBK stehe ich als Funktionär zur Verfügung, weil wir den Arbeitsplatz Bauernhof erhalten müssen.

Georg Edlinger, Winzer und Obmann BBK Krems

Für die BBK stehe ich als Funktionär zur Verfügung, weil für den ländlichen Raum, insbesondere Landjugend, Bäuerinnen und Bauern die Kammer Heimat ist.

Mathias Holzer, Landwirt und Obmann BBK Tullnerfeld

Regionale Besonderheiten und Spezialitäten

Weinbau
Boden und Klima der vier Weinbaugebiete (Kamptal, Kremstal, Wachau und Wagram) sind die wichtigsten Faktoren für die einzigartige Qualität seiner Weine.  Vorwiegend werden die Sorten Grüner Veltliner, Riesling, Roter Veltliner und Zweigelt angebaut. Einzigartig in Europa ist die Steinmauern-Terrassenlandschaft in der Wachau (rund 2,5 Millionen Quadratmeter Steinmauern) sowie jene im Kremstal und im Kamptal. 

Wachauer Marille
Mit dem Gütesiegel der „Original Wachauer Marille“ garantieren über 100 Marillenbauern die Herkunft und die einzigartige Aroma- und Geschmacksqualität der Wachauer Marille (EU-weit geschützt).

Marken wie Tullnerfelder Schwein und Wienerwald Weiderind
Die Aufzucht der Tiere ist das Ergebnis traditionellen Wissens um die Zucht und Viehhaltung im Gebiet Tullnerfeld und Wienerwald. Das Tullnerfelder Schwein zeichnet sich durch sein optimales Verhältnis von Magerfleisch zu Speckauflage aus, das Wienerwald Weiderind genießt mindestens 200 Tage im Jahr Weideflächen des Biosphärenparks Wienerwald.

Christbäume
Vom Hauptproduktionsgebiet der niederösterreichischen Christbaumerzeugung – der Region rund um den Jauerling – kommen rund ein Drittel der niederösterreichischen Christbäume. Auf einer Seehöhe von rund 800 Meter wachsen die Bäume zu ihrer vollen Schönheit heran. Die Christbaumproduktion stellt für viele Bauern dieser Gegend sogar die Haupteinnahmequelle dar.

Zuckerrüben
Ein wichtiges wirtschaftliches Standbein im Raum Tulln stellt die AGRANA Zuckerfabrik dar. Im Tullnerfeld wurden 2021 auf einer Fläche von 2.414 Hektar Zuckerrüben angebaut, die einen großen Beitrag für die Sicherstellung der heimischen Zuckerversorgung und Rübensamenzucht gewährleisten.

Baumschulen und Blumenzucht
Neben der landwirtschaftlichen Produktion kommt auch den Baumschulen und der Blumenzucht eine große wirtschaftliche Bedeutung zu, die insbesondere im Rahmen der Tullner Gartenschau großes Ansehen genießen.

Tullnerfeld Kraut
Traditionell ist das Tullnerfeld Kraut, das im Rahmen des Projektes Genussregion Österreich für die Anbauregion namensgebend ist. Das Tullnerfelder Kraut zeichnet sich durch seinen besonderen Geschmack aus, der in direkter Beziehung zum Klima und den besonders fruchtbaren Böden in der Region steht.

Wagramer Nuss
Auch die „Wagramer Nuss“ ist als traditionelles Lebensmittel registriert. Bedingt durch tiefgründige, wasserspeichernde Lössböden und ideale Klimabedingungen, beeinflusst durch die Donau und die pannonische Wetterlage, sind die Voraussetzungen für den Walnussanbau ideal.

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Wir Bäuerinnen halten die Landwirtschaft zusammen, weil wir im Namen aller Bäuerinnen und Bauern den Dialog mit der Gesellschaft fördern. 

Regina Kaltenbrunner, Weinbäuerin, Bezirksbäuerin und Kammerobmannstellvertreter der BBK Krems

Wir Bäuerinnen stehen für die Erhaltung und Gestaltung des ländlichen Raumes, daher ist es wichtig eine starke Interessensvertretung zu haben.

Eva Hagl-Lechner, Landesbäuerin-Stv. für das Mostviertel, Bezirksbäuerin, Kammerobmannstellvertreter der BBK Tullnerfeld