Neunkirchen und Wr. Neustadt

Land- und Forstwirtschaft in der Buckligen Welt und im Wechselgebiet

Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Zahlen

Derzeit gibt es in Neunkirchen 1.157 Invekos-Betriebe, davon rund 950 mit Tierhaltung und 1.067 Betriebe mit Ausgleichszulage. 252 Betriebe werden biologisch bewirtschaftet. In Wiener Neustadt ist die Anzahl der aktiven Betriebe mit 1.054 etwas geringer. Fast alle Betrieben befinden sich im benachteiligten Gebiet und erhalten dadurch die Ausgleichszulage. Rund 870 der Betriebe haben Tierhaltung. In etwa 200 Landwirte bewirtschaften ihren Betrieb biologisch. Der Anteil der Nebenerwerbslandwirte war in beiden Bezirken schon immer sehr hoch und nimmt stetig zu.

Die Tierhaltung spielt in beiden Kammerbezirken eine große Rolle. Schwerpunkte bilden die Milchwirtschaft und die Mutterkuhhaltung, aber auch die Rindermast wird immer wichtiger. Diese Betriebe befinden sich hauptsächlich in den Gemeinden der Buckligen Welt sowie im Schneeberg- und Raxgebiet und im Piestingtal. Rund um die beiden Bezirkshauptstädte gibt es einige schweinehaltende Betriebe. In den „Steinfeld-Gemeinden“ hat die Tierhaltung vielerorts jedoch nur noch wenig Bedeutung. Einige Betriebe nutzen allerdings die Nähe zur Großstadt und haben sich auf Einstellpferdehaltung spezialisiert. Die Waldfläche in Neunkirchen beträgt 80.000 Hektar, was einem Waldanteil von fast 70 Prozent entspricht, und Neunkirchen somit flächenmäßig zum forstreichsten Bezirk Niederösterreichs macht. Bei den Baumarten kommt am häufigsten Fichte vor (47 Prozent), gefolgt von Weißkiefer mit 17 Prozent und Laubholz mit 14 Prozent (davon großteils Buche). Der Rest verteilt sich mit jeweils 11 Prozent auf Schwarzkiefer und übriges Nadelholz. Der Waldanteil im Bezirk Wiener Neustadt liegt bei 58 Prozent, was einer Fläche von 58.000 ha entspricht. Die Baumartenanteile verlagern sich in Wr. Neustadt hauptsächlich auf Fichte mit 33 Prozent und Laubholz mit 27 Prozent (vorwiegend Buche), untergeordnet finden sich auch Weißkiefer (16 Prozent) und Schwarzkiefer (14 Prozent). Sonstiges Nadelholz macht die übrigen 10 Prozent aus.

Flächenstruktur in Hektar

Anzahl der Mehrfachanträge

Für die Bezirksbauernkammer stehe ich als Funktionär zur Verfügung, um die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern nach außen zu vertreten, damit sie umgesetzt werden können.

Thomas Handler, Milchviehhalter und Obmann BBK Neunkirchen

 

Als Kammerobmann ist es mir ein großes Anliegen, das Bewusstsein und die Werte der Land- und Forstwirtschaft bei der Bevölkerung zu wahren.

Josef Fuchs, Ackerbauer und Obmann BBK Wr. Neustadt

Regionale Besonderheiten und Spezialitäten

Direktvermarktung & Buschenschank
Die Kammerbezirke weisen eine Vielzahl an bäuerlichen Direktvermarktern auf, die qualitativ hochwertige Produkte erzeugen. Rund 230 Betriebe vermarkten ihre Erzeugnisse über einen Hofladen,  ab Hof oder im Rahmen des Buschenschanks. Die Bezirksbauernkammern sehen sich hier als Vermittler zwischen Landwirten und Konsumenten und bieten den bäuerlichen Betrieben eine Plattform, um sich gemeinsam zu präsentieren. Gemeinsam sind dadurch eine Broschüre und eine eigenen Homepage (www.kost-bares.at) entstanden.

Wald und Wild
Die Besonderheit der heimischen Wälder wird auch in Form ihrer Grundbesitzer sichtbar. Die Gemeinde Wien besitzt Forstflächen am Fuße der Rax, die der Sicherstellung der Wiener Trinkwasserversorgung dienen. Eine Besonderheit ist zudem der unter Maria Theresia angelegte Föhrenwald zwischen Neunkirchen und Wiener Neustadt. Neben seiner Funktion als Standortschutzwald ist er auch das nördlichste Verbreitungsgebiet der Schwarzföhre.

Botschafter der Landwirtschaft
Öffentlichkeitsarbeit ist in den Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt ein wichtiger Bestandteil der Interessensvertretung. Neben zahlreichen Seminarbäuerinnen und Betrieben, die „Schule am Bauernhof“ anbieten, gibt es mit der „Agrar- und Waldwerkstatt“ des Kybeleum ein Angebot, Land- und Forstwirtschaft verschiedensten Altersgruppen näher zu bringen.

Bergbauernbetriebe, Almwirtschaft und Tourismus
In Neunkirchen gibt es rund 1.153 Bergbauernbetriebe. In der Gemeinde Trattenbach befindet sich der höchste Bergbauernhof Niederösterreichs mit einer Seehöhe von 1.150 Metern. Durch das interessante Freizeitangebot rund um Schneeberg, Rax oder Semmering spielt auch der Fremdenverkehr für viele Betriebe eine Rolle. Urlaub am Bauernhof wurde dadurch für einige Betriebe zu einem wichtigen Standbein. Einige Urlaub-am-Bauernhof-Betriebe in St. Corona am Wechsel haben gemeinsam mit Land und Gemeinde die sogenannte Erlebnisarena (unter anderem mit Kinderskiland, Motorikpark und WexlTrails) geschaffen, die sich zu einem Besuchermagnet entwickelt hat. Dies stellt ein schönes Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus dar.

Wir Bäuerinnen sind Vermittler zwischen Landwirtschaft und Konsumenten und weisen auf unsere regionalen Produkte hin.

Karoline Ofenböck, Stiermästerin und Bezirksbäuerin Neunkirchen

Für uns Bäuerinnen ist es wichtig, die regionalen Lebensmittel den Konsumenten von heute und morgen zu erklären. Wir Bäuerinnen halten die Landwirtschaft zusammen, weil wir unsere Region und unseren Lebensraum aktiv mitgestalten.

Andrea Blochberger, Eisgreisslerin und Bezirksbäuerin Wr. Neustadt