Handel & Regionalität

Auf globalisierten Handel regionale Antworten einfordern

Heimische Lebensmittel und Rohstoffe haben ihren Wert und brauchen ihren Preis. Unsere hohen Produktionsstandards dürfen kein Wettbewerbsnachteil sein. Die Unklarheit über den Ausgang internationaler Handelsabkommen und unsichere Prognosen über künftige globale Marktmachtverhältnisse erfordern ein noch deutlicheres Bekenntnis zur regionalen Produktion. 

Die Kammerzugehörigen erwarten sich in der neuen Kammerperiode ein stärkeres Auftreten gegenüber dem Handel und gegen ungleiche Rahmenbedingungen und Auflagen gegenüber der EU und Drittstaaten.

Hier sind die europäische wie nationale Politik, alle Marktteilnehmer und schließlich die Konsumenten gefordert. Der europäische, nationale und regionale Handlungsspielraum gehört ausgeschöpft und die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung zu den Vorteilen regionaler Produkte verstärkt. Nur geordnete Märkte mit klaren Spielregeln können garantieren, dass Normen zum Schutz heimischer Produzenten und Konsumenten nicht verwässert werden. Diese beinhalten verbindliche Nachhaltigkeitsstandards, die Bekämpfung der Korruption und bessere Kontrollen von Importwaren. Damit können offene Handelswege auch künftig räumliche, zeitliche, qualitative und mengenmäßige Unterschiede zwischen Produktion und Verbrauch ausgleichen, ohne die lokale Land- und Forstwirtschaft zu gefährden. Denn nur wenn unsere Betriebe lokale Rohstoffe wettbewerbsfähig produzieren können, kann eine funktionierende europäische Lebensmittelkette, die Arbeitsplätze, Wohlstand und Unabhängigkeit sichert, bestehen bleiben.

REINHARD ZÖCHMANN, Landeskammerrat und NÖ Weinbaupräsident, Ausschussvorsitzender Wein- und Obstbau

Wir erzeugen Lebensmittel und Rohstoffe auf höchstem Niveau – das schätzen heimische Konsumenten und Exportdestinationen. Klar ist: Nur durch geordnete Märkte hat die regionale Qualitätslandwirtschaft einen Startvorteil gegenüber klimaschädlichen Waren von irgendwoher.

Davon profitieren die Entwicklung des ländlichen Raumes, der gesamte vor- und nachgelagerte Bereich sowie die Lebensmittel- bzw. Rohstoffverarbeitung und der lokale Handel.  Schließlich nützt das jenen Sektoren, die einen immens wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung in Europa liefern.