
Kommunikation
Kommunikation mit der Gesellschaft ausbauen
Deutlich mehr Kommunikation über das bäuerliche Tun verstehen wir als zentralen Bestandteil der landwirtschaftlichen Interessenvertretung. Der Anteil der Bäuerinnen und Bauern an der Gesamtgesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken. Persönliche Beziehungen zwischen Bauern und Bürgern sind dadurch folglich schwächer geworden. Die viel zitierte Entfremdung der Gesellschaft von der Landwirtschaft führt zu Entwicklungen, die unsere Betriebe unter starken gesellschaftlichen Druck stellen: Viele Leistungen der Land- und Forstwirtschaft werden als selbstverständlich betrachtet. Moderne Bewirtschaftungsverfahren sehen manche skeptisch. Das fehlende Wissen über die Herstellung unserer Lebensmittel und Rohstoffe sowie eine Dominanz von Werbebildern in den Medien führen zu falschen Erwartungshaltungen in der Gesellschaft.
87% der Österreicherinnen und Österreicher vertrauen den Landwirten, in Europa sind es nur 75 Prozent.
Als Landwirtschaftskammer begegnen wir diesen Entwicklungen mit einer bewussten Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit. Wir bauen den Dialog zur nicht-bäuerlichen Bevölkerung aus und erklären intensiver, wie Land- und Forstwirtschaft in Niederösterreich funktionieren Denn nur, wenn wir selbst unsere faszinierenden Geschichten interessant erzählen, nehmen wir mehr Einfluss auf die Wahrnehmung der Land- und Forstwirtschaft in den Medien. Diese sind schließlich das Bindeglied vom Bauern zum Bürger.

JOHANNES SCHMUCKENSCHLAGER, Präsident der LK NÖ und Abgeordneter zum Nationalrat
Wir begegnen der Entfremdung der Gesellschaft von der Landwirtschaft mit einem intensiven, vertrauensbildenden Dialog. Als LK NÖ haben wir eine eigene Abteilung Agrarkommunikation geschaffen, die Pressearbeit, Kampagnen und Informationsaufbereitung bündelt. Kommunikation ist nicht alles – aber ohne Kommunikation ist alles nichts.
Mit einer effektiveren Kommunikation streben wir die Themenführerschaft bei Diskussionen rund um die Land- und Forstwirtschaft an. Da direkte Kommunikation immer die glaubwürdigste ist, brauchen wir auch die Bereitschaft von vielen Bäuerinnen und Bauern, selbst ihre Anliegen öffentlich zu machen. Vertrauen schafft Nähe und Akzeptanz und ist damit wichtige Bedingung für die Steigerung der Wertschätzung. Und das ist ein wichtiger Faktor dafür, dass junge Menschen auch künftig gerne Bäuerinnen und Bauer werden.