Ökonomierätin Lieselotte Wolf


Lieselotte Wolf wurde am 1. Jänner 1952 geboren und stammt aus Pressbaum im Wienerwald (Bezirk Wien-Umgebung). Nach der Pflichtschule und der Fachschule für wirtschaftliche Frauenberufe in Wien absolvierte sie 1979 die Meisterprüfung der ländlichen Hauswirtschaft. Ab 1985 bewirtschaftete Wolf einen Grünlandbetrieb. Der Hof wurde von Viehwirtschaft auf ein neues Standbein mit Pferdehaltung und „Urlaub am Bauernhof“ umgestellt und mit Komfortzimmern ausgestattet. Mittlerweile bietet der Wolf-Hof auch „Schule am Bauernhof“ an. Dieses Ferienquartier buchten Gäste aus mehr als zwanzig Nationen, die Wien besuchten oder sich im Wienerwald erholten.

Lieselotte Wolf hat sich darüber hinaus für die Erhaltung der Wienerwald-Wiesen engagiert und gründete eine Heubörse. Im Juni 1992 erhielt sie für das Projekt "Heubörse im Wienerwald" den zweiten Platz beim "Dr. Erwin Pröll Zukunftspreis"; der gleichnamige Verein erhielt ein Jahr später den "Josef Schöffel-Förderungspreis".

Wolf wirkte aktiv im politischen und kulturellen Leben sowie im Vereinsleben ihres Wohnbezirks mit. Ihre Laufbahn begann im Jahr 1985. In diesem Jahr wurde sie Geschäftsführende Gemeinderätin für Umwelt, Tourismus, Landwirtschaft in ihrer Heimatgemeinde Pressbaum. Sie übte diese Funktion bis 1995 aus. Zwischen 1987 und 1995 war Wolf Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisenbank Pressbaum-Breitenfurt, seit 1995 Vorstandsmitglied der Bank.

1990 wurde Lieselotte Wolf Kammerobmann-Stellvertreterin der Bezirksbauernkammer Neulengbach-Purkersdorf. Im selben Jahr wurde sie stellvertretende Bezirksbäuerin der Arbeitsgemeinschaft der Bäuerinnen. Von 1994 bis 2000 war Wolf Landeskammerrätin der NÖ Landeslandwirtschaftskammer, von 2000 bis zum 29. März 2005 deren Vizepräsidentin und als solche vor allem für die Arbeitsschwerpunkte Viehwirtschaft, Forst, Bäuerinnen und Jugend und als Obfrau des Ländlichen Fortbildungsinstitutes Niederösterreich auch für den Bereich Bildung verantwortlich.

Lieselotte Wolf war die erste Frau in Niederösterreich, die die Funktion der Vizepräsidentin der LK Niederösterreich erreicht hat. Sie hat damit eine neue Geschichtsepoche eingeleitet und war ein wichtiges Signal für die bedeutende, notwendige und gleichberechtigte Stellung der Frauen im Bauernstand und in der bäuerlichen Interessenvertretung.

Für ihre Verdienste und ihr Engagement für ihre Berufskolleginnen und Berufskollegen wurde sie mit dem Berufstitels „Ökonomierätin“ ausgezeichnet.